Montag, 21. August 2017

# Bonnie von Schnittchen - als Fahrradhose ?!?


Also. Es geht mir ja bei sehr vielen Sachen so, dass ich mich frage warum praktische Sachen nicht einfach auch schön aussehen können. 
Zum Beispiel bei Trekkinghosen. Mein Wunsch: Eine Hose, die erstens schnell trocknet und schnmutzabweisend ist, wie eine Wanderhose zum Beispiel. Zweitens muss sie so geschnitten sein, dass die Beine nicht in der Fahrradkette hängen bleiben, aber sie am Hintern so locker sitzt, dass meine Fahrradwindel da rein passt. So ein Zentimeter Polsterung von der Fahrradhose trägt ja dann doch etwas auf möglicherweise. Und drittens möchte ich damit auch ein Eis essen oder in den Biergarten gehen können ohne auszusehen als hätte ich die Alpen überquert oder so. 
Das ergibt dann also meiner Ansicht nach eine hübsche Chino aus Funktionsstoff. 

Nach langer Suche habe ich den Schnitt namens Bonnie von Schnittchen gefunden. Mal sehn ob der in der Realität dann auch so sitzt wie ich mir das Wünsche. Stoff gibt es dunkelblauen Supplex-Nylon, (weiches Nylon, Hosenstoff, UV40, 115g/qm) von extremtextil.de für knappe 13 Euro den Meter. Auch auf den und seinen Tragekomfort bin ich äußerst gespannt...

Uuuh, ob das gut geht? Ich habe noch nicht viele Hosen genäht, und keine ohne Gummibund. Und die muss ja schon gut sitzen, ich hab irgendwie Angst dass sie viel zu klein wird... Wie spannend!

Samstag, 12. August 2017

# Fahrradlenkertasche



Heute hier: maximales Chaos in meinem Zimmer auf maximal schlechten Bildern -.-
Aber immerhin hab ich überhaupt noch welche gefunden, da habe ich nicht besonders gut dokumentiert....

Schon seit einer halben Ewigkeit will ich mal eine praktische Lenkertasche fürs Fahrrad, die sich aber halbwegs als Handtasche tarnen lässt und nicht aussieht als würde ich damit um die Welt fahren wollen. Der erste Versuch war noch gar nicht fertig und ist kläglich gescheitert, da hab ich nicht das richtige Material gefunden irgendwie... Also auf ein Neues!

Meine Anforderungen: Es muss eine Kamera, meine Wertsachen, ein Müsliriegel und ne Sonnencreme reinpassen, ich möchte obendrauf eine Karte befestigen können, und ich möchte sie aber auch quasi als Handtasche verwenden können und im Alltag damit rumfahren. Oder wenn man auf der Tour mal nen Pausentag macht oder essen geht oder whatever...
Das hier ist dabei rausgekommen:

Also das einzige Problem ist noch die Wasserdichtigkeit, da braucht sie noch ein Regenmäntelchen glaube ich...


Zuerst hab ich mal ein Modell aus Papier gebaut. Mangels Werkzeug oder Werkstatt-Zugang hat sich das mit der Holzbearbeitung als gar nicht so einfach erwiesen. Dank meinem lieben Mitbewohner, der in der Uni Zugang zu allen möglichen Maschinen hat, habe ich die Brettchen zumindest zugeschnitten bekommen.


Ohne Fräse war das herauslösen von zwei Vertiefungen, damit man das verbindende, hintere Brett von der Außenseite nicht sieht, auch ne etwas längerwierige Aktion. Hab ich mit dem Taschenmesser rausgeschnitzt^^ Dann noch alles schön glatt schleifen...


Dann kam das Leimen. Wieder mit aus der Uni geborgtem Werkzeug, einer großen Schraubzwinge, zusammengepresst, und von hinten (auf dem Bild die obere Seite) angeschraubt. Jetzt habe ich auch die Klickfix-Halterung angeschraubt, da gibts so Plastikplatten, die man einzeln kaufen kann um sie an Körbe zu machen.

 
Nun noch das Holz mit Hartöl behandelt. Glaube das waren 2 oder 3 Schichten.
Dann ging es ans Leder. Das wurde erst mal zugeschnitten. Danke an Sascha bzw. das Zeltlager für dieses Grandiose Taschenmesser^^


Nach dem Zuschneiden habe ich die Oberflächen gewachst. Dadurch wurde auch das Leder schon ein ganz bisschen dunkler, das war schon sehr hell vorher.
Mit so einem speziellen Gummimittel habe ich dann alle Kanten noch glattgerubbelt, damit sie nicht so ausfransen, und das ganze hübsch ordentlich aussieht.


Den Taschenkörper habe ich dann mit den Druckknopfunterteilen und kleinen Füßchen zusammen festgeschraubt und versucht das möglichst gut zu spannen. Um rauszufinden wo die Druckknöpfe am Deckel hinkommen habe ich den Deckel passend draufgelegt und auf die Druckknöpfe Stempelfarbe gemacht und dann zusammengedrückt. Bei der Schnalle so ähnlich, einfach an den Druckspuren orientiert.


Die Schlaufen mit D-Ringen um den Träger zu halten, habe ich mit dem Holzbohrer vorgebohrt und dann einfach angeschraubt.


Der Träger selbst ist einem Meisterwerk der Klebstofftechnik zu verdanken. Weil mein Lederstück gar nicht so lang war, ist der nämlich in der Mitte einfach zusammengeklebt. Mit so nem Wahnsinns-Lederkleber, der auf dieser kleinen Fläche das einfach mal bombenfest zusammenhält. Vollkommen verrückt.


(Nein das ist nicht mein Reisefahrrad, sondern Berits Stadt-Gazelle ;-)

 

Also die Tour von Berlin nach Åhus hat die Tasche doch etwas mitgenommen. Zweimal ziemlich durchweicht (die Ruchsack-Schutzhülle die ich dafür mithatte war nicht so der Bringer), das Leder ist jetzt ziemlich dunkel, aber das ist okay. Nur die Schrauben an den Laschen für die D-Ringe muss ich noch anders befestigen, die haben sich immer rausgedreht, und das Holz ist leider auch etwas eingerissen an einer Seite. Da muss ich wohl ein stabileres nehmen und das austauschen....

Samstag, 8. Juli 2017

# Lübeck - Fische und Schiffe und alles andere aus Zucker




Nachdem das Wochenende zuvor auch schon einfach niemand hier war, und ich zwar ein sehr entspanntes Wochenende genossen hatte,  aber dann doch irgendwann Langeweile drohte, habe ich spontan beschlossen nach Lübeck zu fahren.  Da wollte ich schon lange mal hin. 
Was soll ich sagen? Ich war tendenziell begeistert. Abgesehen vom Marzipan ist da noch mehr Süßes zu finden... Eine zuckersüße schnuckelige Altstadt, in der aber nicht gleich am frühen Abend alle vorhandenen Bürgersteige hochgeklappt werden. Mit dem Bus weniger als eine halbe Stunde nach Travemünde zum Meer und Strand. 
Morgens zum Laufen am Wasser entlang und ohne Horden von Menschen zu treffen. Richtig entspannt. 

Solche Gässchen gibt es da ganz viele... komisch da durchzulaufen, man steht ja fast schon im Garten der Leute die da wohnen... wird wohl auch gar nicht allzu gern gesehen, wenn man das macht...



Ich war zu Fuß unterwegs und habe halt auch nur die Altstadt besichtigt, ganz so klein ist Lübeck mit seinen etwas mehr als 200.000 Einwohnern ja gar nicht. In der Stadt ist aber "Im alten Zolln" echt einen Besuch wert. Sehr gemütlich und lecker und mit Musik. Das beste Fischbrötchen, das ich jemals gegessen habe gab es in Travemünde bei Fisch-Wöbke. Kräuter-Matjes, mmmmmmmhhhhh!

Ach ja, auf der Fahrt hin, bin ich in Hamburg vorbeigekommen und habe die kurze Wartezeit damit verbracht auf der Alster Bötchen zu gucken... Einfach auch schön da!

Montag, 27. März 2017

# Bestes Brot Ever backen



Mmmmhhhh!
Für dieses Super-leckere Brot hole ich mal etwas weiter aus. Man braucht dazu nämlich Sauerteig. Für mich klang das am Anfang immer mega kompliziert, meine Mama hatte da irgendwelche abgefahrenen Rechentabellen und so, und dann muss man auf die Temperatur achten und was weiß ich..... Ist in echt aber nur halb so wild. Also natürlich, wenn man exakt reproduzierbare Ergebnisse möchte muss man das allergenauestens machen, aber bei mir klappts auch ganz gut mit meiner Verplante-Leute-Methode. Zeitplanung ist nämlich schon so ein Punkt an dem ganzen Gebacke... Ich bin da nicht so wahnsinnig gut drin, also passiert es öfter mal dass ich dann um kurz vor Mitternacht noch das Brot in den Ofen schmeiße... Naja...



Also ganz von Anfang: 
Den Sauerteig habe ich vorletzten Herbst irgendwann nach dieser Anleitung hier angesetzt. Hat auf Anhieb geklappt. Quasi einfach ne Schüssel Teig ne Woche lang auf der Fensterbank rumgammeln lassen und jeden Tag die Menge vergrößern... Wenn man backende Bekannte oder Freunde hat, kann man sich auch von denen etwas Sauerteig abgeben lassen... Ich habe allerdings gehört dass Sauerteig sehr heimatverbunden ist, und nur dort richtig funktioniert wo er angesetzt wurde. Weiß nicht ob da was dran ist...

Die ersten Brote habe ich dann als Roggenbrot oder halb Roggen - halb Weizen mit der einfachen drei-Stufen Führung gebacken. Was so viel heißt wie den Teig jeweils für circa acht Sunden in drei Stufen von möglichst warm bis möglichst kalt bringen. Länger ist normal auch kein Problem, wenns einem zeitplanungsmäßig nicht so in den Kram passt.

Das Sauerteigforum ist super informativ, aber leider ein klein wenig unübersichtlich, deshalb hier der Direktlink zu allen Anleitungen. Es lohnt sich da ein bisschen zu stöbern, und auch das kostenlose ebook ist empfehlenswert!

Mit der Zeit habe ich richtig gemerkt, dass der Sauerteig jedes Mal mehr Triebkraft bekommen hat. Für den Notfall habe ich ein bisschen davon "verkrümelt", also mit der gleichen Menge Mehl gemischt um ihn haltbarer zu machen. Aber im Kühlschrank hält er sich auch pur bei mir locker mal zwei bis drei Wochen, wenn ich mal unterwegs bin.

Soo. Als ich dann beschlossen habe mich mal an ein anderes Rezept zu wagen habe ich ein wenig auf dem Plötzblog herumgestöbert, den ich übrigens auch sehr empfehlen kann. Und dort das allerbeste Kartoffel-Dinkel-Brot aller Zeiten gefunden. Seitdem habe ich nur einmal wieder ein anderes gebacken, obwohl ich mir jedes mal denke "nächstes mal mal wieder was anderes ausprobieren...". 

Das Rezept musste ich mit meinem noch nicht so guten Bäckerlatein erst mal übersetzten, aber auf dem Blog gibt es zum Glück auch ein Lexikon dazu. 

Ich hab hier mal das Rezept kopiert und direkt übersetzt... Alles was kursiv ist, ist mein zugegebener Senf, der Rest ist das Originalrezept aus dem Link =)


20 Stunden vorher: Sauerteig ansetzen
Roggensauerteig
  • 75 g Roggenmehl 1150
  • 75 g Wasser
  • 7 g Anstellgut (= Sauerteig vom letzten mal)
  • Die Sauerteigzutaten verrühren und 20 Stunden bei 20°C reifen lassen.
mindestens 4 Stunden vorher, ich mach das immer am Abend vorher zusammen mit dem Sauerteig: Quellstück und Kochstück, und Kartoffeln kochen kann man eigentlich auch gleich
Quellstück
  • 40 g Paniermehl/Altbrot
  • 75 g Wasser
  • Das Paniermehl mit Wasser mischen und mindestens 2 Stunden quellen lassen.  
Kochstück
  • 80 g Dinkelmehl 1050
  • 400 g Wasser
  • 18 g Salz
  • Mehl mit Wasser und Salz verrühren, aufkochen und 2 Minuten lang auf der abkühlenden Herdplatte rühren bis eine zähe Masse entstanden ist. Auskühlen und mind. 4-12 Stunden ruhen lassen. (Probiert mal was davon... Das ist ungefähr das widerlichste was ich je gegessen hab! Und da wird noch soooo gutes Brot draus !?!!)

jetzt gehts los:

Hauptteig
  • Sauerteig
  • Quellstück
  • Kochstück
  • 150 g Kartoffeln (gekocht, gepellt)
  • 60 g Roggenmehl 1150
  • 435 g Dinkelmehl 1050
  • 13 g Frischhefe
Die Kartoffeln zerdrücken und mit den restlichen Zutaten 8 Minuten auf niedrigster Stufe und 3 Minuten auf zweiter Stufe zu einem leicht klebrigen Teig verarbeiten. (Ich knete von Hand, hat bisher immer gut geklappt, einfach so lange bis alles gut vermischt ist und man das Gefühl hat es ändert sich nichts mehr oder wird höchstens eher mehr klebrig als vorher)
90 Minuten Gare bei 24°C. (Also gehen lassen)
 Nach 45 Minuten einmal falten. (Was das ist, und wie das geht: in diesem Video)
Den Teig schonend rundwirken (noch ein Video) und mit Schluss nach oben 60 Minuten bei ca. 24°C im bemehlten Gärkorb (sehr nützliches Utensil, hat eine rauhe Oberfläche damit man es gut einmehlen kann, und der Teig sich dann ohne festzukleben herausstürzen lässt)gehen lassen.
Den Laib mit Schluss nach unten aus dem Korb stürzen ( auf das mitgeheitzte Backblech oder einen Pizzastein und vorsichtig) und mit einem Messer einschneiden. 
Bei 250°C fallend auf 190°C 60 Minuten  (also Backofen volle pulle vorheizen und das Brot die erste Viertelstunde richtig heiß backen, danach für die restlichen 45 auf 190° runterdrehen) mit Dampf (ganz am Anfang, sobald das Brot im Ofen ist, ein Glas Wasser auf den Backofenboden schütten und den Ofen ganz schnell schließen)backen.
Damit das Brot nicht so flach wird, lege ich es für die ersten 15 Minuten inklusive Backpapier in so nen Ring von ner Kuchenform =) 
Wenns beim draufklopfen hohl klingt ist das Brot fertig =)
In ein Küchentuch einschlagen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
Aufbewahrt wird meins immer in ein Geschirrtuch gewickelt im  Brotkasten =) Hält immer so lange bis ichs aufgegessen habe, also so circa ne Woche =)