Montag, 7. März 2016

# Nachtrag - 8 wunderbare Dinge aus Marokko

Besser spät als nie, aber um hier mal ein bisschen Leben in das Thema Reisen zu bringen, wollte ich euch noch ein paar Impressionen aus dem Marokko-Urlaub an Weihnachten zeigen. Meine Eltern können wegen ihrem Beruf eigentlich immer nur sozusagen „zwischen den Jahren“ länger weg, und wir Kinder sind zwar auch schon relativ groß, aber Weihnachten mit der Familie zu verbringen ist schon immer noch am schönsten. Also sind wir seit ewigen Jahren mal wieder zu viert in den Familienurlaub gefahren. Schön wars, nur viel zu kurz, wie das halt so ist. Das Land hat mich aber wahnsinnig fasziniert, irgendwann muss ich da nochmal hin und mir noch ein bisschen mehr anschaun. Wenn ich ein Emoticon wäre, wäre ich die ganze Zeit mit Herzchen in den Augen rumgelaufen. Die für mich tollsten und spannendsten Seiten habe ich mal aufgelistet…


Pfefferminztee


immer und zu jeder Stunde ein Gläschen süßen Pfefferminztee. Die wissen was gut ist. Mich hat die komplett fehlende Kaffee-Kultur schon ein bisschen überrascht, aber da ich Pfefferminztee sowieso schon immer liebe stört mich das gar nicht, eher im Gegenteil.  Und, nein, für mich hat Pfefferminztee gar nichts mit krank sein zu tun, ich liebe einfach den frischen Geschmack von Minze, fast egal wo drin…


Um den Tee so gut hinzubekommen wie dort, nimmt man für eine Kanne ca. 3 Esslöffel Gunpowder-Grüntee und gießt ihn mit kochendem Wasser auf bis er gut bedeckt ist. Diesen ersten Aufguss kippt man dann nach ein paar Minuten (durch ein Sieb) weg, steckt ein Bündel frische Nanaminze in die Kanne und schüttet einen Riesenberg Zucker rein. Dann macht man die Kanne mit dem restlichen heißen Wasser voll und hat das perfekte Getränk für laue Sommerabende. Oder kuschlige Stunden der Erinnerung an laue Sommerabende im Winter…


Die Farben


Ich kann gar nicht mehr genau beschreiben was diese bunten Farben hatte, die ich im Kopf habe wenn ich an Marokko denke. Die Landschaft eher nicht, die war eher sandfarben und meerblau. Dafür alles andere. Klar der große Platz mit den sehr touristischen Souks in Marrakesch und die Auslagen dort waren super überwältigend. Aber eigentlich alle Gegenstände und Waren, und das Essen haben wunderschöne klare und viele Farben.





 

Die Muster


Wieso sind bunte und glitzernde „Kunst“ im europäischen Stil immer wahnsinnig kitschig, und hier auf einmal wunderschön? Meine Mutter und ich haben da länger drüber diskutiert, und sind dann zu dem Schluss gekommen, dass es wohl daran liegt dass nichts abgebildet wird, sondern es „nur“ Muster und Ornamente gibt. Bunte Blumen an der Wand werden schnell super kitschig, ein geometrisches Mosaik, das durch aus auch an Blüten erinnert, dagegen nicht so schnell. Hach, ganz viel in bunt und in blau weiß…


Das Essen


Mmmmh ich liebe diese Kombination von süßen getrockneten Früchten mit kräftigem Fleisch  und Gemüse, frische Salate, gutes Brot und süße Naschereien… Besonders die scharfe Soße, die gleichzeitig scharf, süß und bitter ist, hat es mir angetan… Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen…


Frischer Saft statt Bier



In dem muslimisch geprägten Land gibt es kaum Alkohol, und wenn dann zu exorbitanten Preisen.  Ich hab mich trotzdem ein bisschen amüsiert als ich das Gedränge der ganzen halbstarken Jungs am Samstagabend vor der anscheinend besten Saftbar der Stadt gesehen habe. Das stelle sich mal einer hier vor….


Das Labyrinth der Straßen


 Wenn man in europäischen Städten aufgewachsen ist, quasi unmöglich die Orientierung zu behalten. Die Stadt ist einfach ganz ganz anders aufgebaut. Nicht mit Hauptstraßen und Achsen an denen sich die Bebauung entwickelt, sondern für uns vollkommen chaotisch. Mit vielen kleinen Plätzen, die durch überdachte Handelsgassen verbunden sind, vielen vielen Winkeln und Sackgassen, und plötzlich steht man doch wieder am Ausgangspunkt. Und wenn man dann vom Trubel der Gassen irgendwo in einen Innenhof entwischt, ist es augenblicklich total ruhig und friedlich.



 

Zu sehen wie Menschen in anderen Ländern leben und Verständnis dafür zu bekommen


Ich wusste gar nicht so richtig was ich einpacken sollte, wie soll man sich denn als europäische Frau in einem muslimischen Land anziehen? Von hier aus betrachtet sind Frauen dort in ihrer Bekleidung erstmal vielleicht schon etwas eingeschränkt. Und dass man wenns dort richtig warm wird mit langen Ärmeln rumlaufen muss… puh.. Es war im Dezember nicht übermäßig warm, also hat uns das nicht betroffen. Aber nach relativ kurzer Zeit hat man irgendwie selbst rausgefunden was ok ist und was nicht. Schon nach ein paar Tagen kamen uns andere Touristen mit kurzen Hosen einfach total unanständig vor. Macht man einfach nicht, ist irgendwie auch ok so.

Genauso wie Kopftücher. Das haben viele Frauen getragen, aber bei weitem nicht alle. Man kann ja jetzt nicht einfach so beurteilen wer das freiwillig tut und wer nicht, aber ich kann jetzt besser verstehen, wieso man das auch freiwillig macht. Wenn es einfach ganz normal ist, dann denkt man da gar nicht drüber nach ob man das möchte oder nicht. Keine Ahnung mir fällt jetzt kein guter Vergleich ein. Wie BH anziehn oder so. Macht man einfach. Hat Vorteile und Nachteile, aber da denkt man jetzt auch nicht jeden Tag drüber nach, was das über das Bild und die Rolle der Frau aussagt, wenn man wattierte BHs trägt. Schwieriges Thema, ich weiß, aber das waren da in dem Moment so meine Gedanken dazu.


Anerkennung für die Handwerkskunst und Handarbeit


Wenn man ein bisschen durch die Gassen gestromert ist, konnte man oft in Werkstätten hineinschauen, und sehen wie die ganzen tollen Sachen die auf den großen Märkten verkauft werden hergestellt werden. Wenn man genau sieht wie viel (Hand!-)Arbeit da drin steckt, und für was für einen Preis die Sachen dann verkauft werden, kommt man schon nochmal ein bisschen ins Nachdenken…
Insgesamt war es super schön und beeindruckend, und ich hoffe dass ich die Chance haben werde dieses Land nochmal genauer zu erkunden und auch die ländlichen Bereiche kennen zu lernen.

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